Hypnose und Ablenkung

Freitag, 24. Mai 2019

reise des tages

und wieder ist ein tag
auf meiner reise ins nichts
vergangen, 
an dem nichts passiert ist

Montag, 13. Mai 2019

die weiße dimension

die weiße dimension wird von einem weißen drachen bewacht. sie ist natürlich nicht wirklich weiß, aber das weiß keiner. jeder nimmt an, dass drachen wissen, was sie bewachen und natürlich bewachen sie nur wertvolle dinge. ist aber egal, keiner war jemals dort und wer dort war ist nicht mehr zurückgekommen, außer als weißer drache.

der eingang zum weißen reich ist unter einer drachenschuppe seiner flügel verborgen. stirbt der weiße drache, schließt sich der eingang. ihn zu töten ist also keine so gute idee, will man ins weiße reich kommen. das hat auch salem verstanden, der besessen davon ist, dort hin zu gelangen. alles, was nur ein bisschen mysteriös, neu oder unmöglich ist, zieht ihn magisch an.

so überlegt er sich eine strategie, doch noch in die weiße dimension zu kommen. sich anstrengen für das unbekannte, auch wenn dann vielleicht nichts dahinter ist, das gibt salem lebenskaft. er beginnt sich mit drachen zu beschäftigen, tagein und tagaus. irgendwo muss eine schwachstelle sein, denkt er sich. er lernt die drachengewohnheiten kennen.er lernt die sprache der drachen und er lernt, feuer zu speien. er nimmt sich sogar einen drachen als haustier und lebt mit ihm (der drache verschwindet eines tages spurlos). der weiße drache lässt sich aber auf keine manipulationen und schmeicheleien ein. er spricht nicht. mit niemandem. wenn jemand näher als 10 meter kommt, wird er von seinem blick versteinert.

"wie werde ich ein weißer drache?" fragte er ihn eines tages, einer eingebung folgend. "du musst in die weiße dimension" hallt es in seinem sechsten sinn. er hat vor kurzem die telepathie entdeckt. "hat mir jetzt der drache geantwortet, oder habe ich mir selber die antwort gegeben?" salem ist sich nicht sicher. er testet den neuen kommunikationskanal, aber der bleibt für heute geschlossen.

salem wußte bis dahin nicht, dass er eventuell selbst der weiße drache werden könnte. wenn das passierte, hätte er sich seinen eingang in die weiße dimension selber erzeugt.

"wieviele weiße drachen gibt es?" fragt er eines tages den drachen. "so viele wie es menschen auf der erde gibt", kommt die antwort. da wusste er, dass die stimme aus seinem inneren kommt, wenn nicht sogar aus der weißen dimension. salem geht plötzlich ein licht auf.

Donnerstag, 9. Mai 2019

eine kleine geschichte von nichts

eine kleine geschichte von nichts

salem geht auf wanderschaft. zu hause fällt ihm die decke auf dem kopf,sogar sein kater nervt ihn. er geht ziellos weg und kommt deswegen nirgendwo an. er findet ein sonniges bänkchen und setzt sich drauf. vor ihm ein fluss, hinter ihm eine straße. nichts passiert in dieser geschichte. salem hat das gefühl, er kann nichts und will nichts.und dieses nichts breitet sich alsbald in ihm aus, solange, bis nichts mehr von ihm da ist. dabei wollte er nur aus dem massenbewusssein austreten, sich enthypnotisieren.

salem sitzt und atmet. der autolärm ist so laut, dass er seinen atem nicht mehr hört. er fragt sich, wie er den energiestrom beeinflussen kann, der auf ihn einströmt.er scheint von außen zu kommen,aber salem glaubt an kein außen mehr. und doch sieht er vor sich ein mädchen mit hund, von dem er glaubt, dass auch sie kein außen hat. vielleicht glaubt auch sie nicht, dass es etwas außerhalb von ihr gibt. "naja, sie telefoniert gerade" denkt sich salem, "da muss sie wohl an ein außen glauben."

salem denkt daran, eine selbsthilfegruppe von menschen zu gründen, die an kein außen glauben. er weiß, er wäre alleine in der gruppe, die anderen tun nur so, als ob sie außerhalb von ihm wären. salem denkt, dass er erst nach seinem tod kein außen mehr hat, weil ihm seine menschliche wahrnehmung und sein körper abhanden kommt. er wäre mit sich in seinem nichts gefangen.

salem beobachtet, wie die welt auf ihn reagiert. wie würde sich seine welt verändern, wenn er sich entscheiden würde, eine reise zur venus unternehmen zu wollen. würde sich die gravitation lockern? er spürt, dass ihn die gravitation nun noch mehr nach unten drückt, so als ob sie sagen würde: "du läufst nicht davon!"

wer in seiner welt erfreut ihn als nächstes? ein weißhaariger mann mit gebundenem haarschwanz geht an ihm vorbei und tut so, als ob er salem nicht sähe. ein anderer hinkt an ihm vorbei. mutter, tochter und hund unterhalten sich. was ist in salems welt los? alle ignorieren ihn, er erschafft sich eine ignorante welt. eine radfahrerin hat ihn kurz angesehen, fährt weiter. "vielleicht habe ich in diesem lebensmittelpunkt keine aufmerksamkeit. vielleicht bin ich mir der aufmerksamkeit nicht bewusst, die sie sich selber geben, weil sie in ihrem persönlichem aufmerksamkeitszirkel sind."

salem denkt pötzlich an ein getarntes pornoheft, dass von außen ausschaut wie eine unscheinbare illustrierte und er denkt, dass es schwer ist, eine geschichte zu erzählen, die nicht außerhalb von ihm stattfindet. er erinnert sich an eine freundin, die ihm einmal gesagt hat, dass er eventuell doch kein guter schriftsteller ist, wenn es ihm so schwer fällt, mitreißende geschichten zu erzählen.

es ist so einfach für salem seinen wert in seiner äußeren welt zu erkennen, die er für eine illusion hält. noch eine frau mit hund und ein läufer laufen achtlos an ihm vorbei. zumindest ein baby schaut ihn kurz neugierig an, aber die mutter beschleunigt den schritt. bye, baby.

wieder eine geschichte in der nichts passiert.

Donnerstag, 2. Mai 2019

die gläserne fackel

manchmal hallen meine träume im wachleben nach. kurz nur, bis sie wieder von den prioritäten des wachbewusstseins, des verstandes verschluckt werden. wenn ich sie nicht gleich aufschreibe, ist ihre weisheit schnell verloren.

heute habe ich in einem höhlensystem mitgeholfen, eine aufgabe zu lösen. dazu habe ich von a st. germain eine gläserne fackel bekommen mit einer kleinen flamme oben. ich habe weder die aufgabe verstanden, noch was mein beitrag zur lösung des problems ist. alles, was ich weiss ist, dass ich die fackel halten soll.

dann beim aufwachen ist mir gekommen, dass das vielleicht die antwort auf meine frage war: was soll ich hier tun? was ist es, von dem ich nie genug kriege? licht im dunkeln leuchten lassen, neue wege ausleuchten, schauen, dass die flamme nicht ausgeht.

das klingt nicht besonders großartig auf dem ersten blick, für licht zu sorgen, wenn es finster und potentiell gefählich ist. aber nachdem ich sonst nichts machen will, ist mir das gut genug für jetzt, mein bewusstseinslicht leuchten zu lassen.

also, leute: da gehts in diese richtung ... und am ende befindet sich ein tümpel mit krokodilen drin. aber das ist nicht der einzige weg, es gibt noch ein paar andere ...